Bin ich ein familienfreundlicher Arbeitgeber?
Fragst du dich, ob du ein familienfreundlicher Arbeitgeber bist? Oder wie du einer werden kannst?
Würdest du dein Unternehmen ohne Bauchschmerzen einem guten Freund oder einer guten Freundin mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen als familienfreundlich weiterempfehlen?
Wenn ja, dann Glückwunsch! Du bist ein familienfreundlicher Arbeitgeber. Vielleicht gibt’s aber noch Luft nach oben? Dann hast du jetzt die Gelegenheit, noch besser zu werden.
Lautet die Antwort eher nein, dann versuche diesen Beitrag zum Anlass zu nehmen, dich familienfreundlicher aufzustellen. Mit den folgenden Tipps bist du auf dem richtigen Weg.
Diese Kriterien und Benefits machen dich als Arbeitgeber potentiell familienfreundlich:
Es gibt eine Handvoll familienfreundlicher Kriterien und Mitarbeiter-Benefits, die zu einer besseren Vereinbarkeit beitragen können. Diese stellen wir dir hier vor. Dazu gehört eine diverse Unternehmenskultur genauso wie flexible Arbeitsmodelle und finanzielle Zuschüsse.
Familienfreundliche Unternehmenskultur
Eine familienfreundliche Unternehmenskultur ist eine, die Mitarbeiter*innen mit Familie unterstützt und wertschätzt. Familienfreundliche Arbeitgeber erkennen an, dass Menschen ein Leben außerhalb der Arbeit haben und dass sie selbstverständlich Raum und Zeit für ihre Familien und sich selbst brauchen.
Kinderbetreuung oder Betreuungszuschuss
Alles steht und fällt mit einer zuverlässigen Kinderbetreuung. Dabei muss es nicht gleich ein Firmenkindergarten sein! In Zeiten der Arbeitsplatz-Digitalisierung sind vielen Mitarbeiter*innen mit Kindern wohnortnahe Kitaplätze oder ein Betreuungszuschuss lieber. Eine Hort- und Ferienbetreuung kann ebenfalls unterstützen.
Familienfreundliche Arbeitsmodelle
Es gibt verschiedene familienfreundlichen Arbeitsmodelle, die den Arbeitnehmer*innen helfen können, ihr Berufs- und Privatleben besser zu vereinbaren. Wie die optimale Work-Life-Integration für jede*n einzelne*n aussieht, kann nur der Mitarbeitende selbst entscheiden. Ist es eine flexible Vollzeit, ein Teilzeitmodell, Jobsharing, Homeoffice, ein ortsunabhängiger Arbeitsplatz oder eine hybride oder gar komplett individuelle Lösung? Das hängt ganz von den persönlichen Lebensumständen und Wünschen ab.
Bedürfnisorientierte Arbeitszeitregelungen
Dasselbe gilt für die Arbeitszeitregelungen. Erlaubt ist, was dabei hilft, das Familienleben mit dem Job zu vereinbaren. Flexible Arbeitszeiten und Planbarkeit spielen für viele eine wichtige Rolle. Wichtig ist aber zu wissen: nicht alle Mitarbeiter*innen mit familiärem Background streben maximale Flexibilität an. Oftmals werden eine strikte Trennung von Familie und Beruf sowie fixe Arbeitszeiten gewünscht.
Langfristige Arbeitsverträge
Die Art der gängigen Arbeitsverträge für junge Frauen und Männer sowie Mütter und Väter sagt viel über die wahre Familienfreundlichkeit eines Unternehmens aus. Denn ein befristeter Arbeitsvertrag kann für Schwangere und Mitarbeitende mit Elternzeitwunsch schnell problematisch werden.
Maßnahmen zur Chancengleichheit
Maßnahmen zur Chancengleichheit sollen sicherstellen, dass alle Beschäftigten in deinem Unternehmen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Rasse, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Elternschaft oder anderen geschützten Merkmalen die gleichen Chancen auf Erfolg am Arbeitsplatz haben und gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen. Sorge dafür, dass die Wahl des Arbeitsmodells keinen negativen Einfluss auf die berufliche Laufbahn deiner Angestellten hat.
Familienfreundliche Meetings
Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind familienfreundliche Meetings nicht zwingend vormittags. Vielmehr geht es darum, den Zeitpunkt einer Besprechung immer so zu legen, dass alle Beteiligten an einem Projekt auch physisch oder virtuell anwesend sein können. Das ist wichtig, damit Mitarbeiter*innen mit Kindern nicht aufgrund von familiären Verpflichtungen aus wichtigen Prozessen und Entscheidungsfindungen ausgeschlossen werden.
New Work Angebote
New Work und Familienfreundlichkeit – wie geht das zusammen? Die Kernwerte „Flexibilität, Selbstbestimmung, Innovationsdenken und Teamarbeit“ matchen sich perfekt mit dem Vereinbarkeitsgedanken. Insofern sind New Work Angebote wie „große Freiheiten in der Gestaltung des Arbeitsplatzes, ortsunabhängiges Arbeiten oder Arbeiten von Zuhause, eine 4-Tage-Woche, Übernahme der Kosten für wohnortnahes CoWorking oder Sabatticals auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf förderlich.
Unterstützung beim Wiedereinstieg
Hilfestellung bei der Beantragung der Elternzeit, Reintegration während und nach dem Wiedereinstieg, vernünftige Onboardingprozesse, regelmäßige Infos und Feedbackgespräche – die Gestaltung des Aus- und Wiedereinstiegs entscheidet darüber, ob die weitere Zusammenarbeit erfolgreich ist. Denn du darfst nicht vergessen, deine Personalplanung langfristig zu betrachten. Im „War for Talents“ gilt es unbedingt gut ausgebildete und mühsam eigearbeitete Mitarbeitende nachhaltig zu halten.
Einbeziehen von Mitarbeiterfamilien
Das Einbeziehen von Mitarbeiterfamilien in dein Unternehmen kann dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern und dein Unternehmen familienfreundlicher zu gestalten. Es ist wichtig, einen 360 Grad Blick zu bekommen und allen Beteiligten ins Bewusstsein zu rufen: Hey, der/die hat ja Kinder Zuhause oder einen pflegebedürftigen Angehörigen. Das schafft mehr Verständnis und Toleranz innerhalb des Teams.
Finanzielle Zuschüsse
Familienspezifische, finanzielle Zuschüsse können Beschäftigte enorm entlasten und die langfristige Mitarbeiterbindung steigern. Hier tauchen immer wieder kreative Möglichkeiten der Unterstützung auf wie: Geburtenzuschuss, Gehaltssteigerung für frischgebackene Eltern, Windelgeld oder der gute, alte Betreuungszuschuss.
Familienfreundliche Aus- und Weiterbildung
Das Berufsleben findet nicht vor und nach den Kindern statt, sondern währenddessen. Schon ganz junge Menschen suchen explizit nach familienfreundlichen Unternehmen, weil sie wissen, dass sie irgendwann mal eine Familie gründen möchten oder dies bereits getan haben. Zudem wird das Thema „Ausbildung, Weiterbildung und Umschulung“ in Zukunft ein zentrales werden. Daher solltest du schauen, dass du interne Bildungsprogramme auch in Teilzeit, (teil-)remote oder flexibel anbietest.
Mitarbeiterbefragung zur Familienfreundlichkeit im Unternehmen
In regelmäßigen Abständen empfehlen wir eine Mitarbeiterbefragung. Um herauszufinden, was sich die Menschen in deinem Unternehmen in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wünschen und wo noch Spielraum nach oben ist.
Die K.O.-Frage: Würdest du dich selbst als „familienfreundlich“ weiterempfehlen?
Würdest du dein Unternehmen ohne Bauchschmerzen einem guten Freund oder einer guten Freundin mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen weiterempfehlen? Wenn ja, dann Glückwunsch! Du bist ein familienfreundlicher Arbeitgeber. Vielleicht gibt’s aber noch Luft nach oben? Dann hast du nun ein paar Inspirationen bekommen, wo du noch etwas optimieren kannst.
Lautet die Antwort eher nein, dann versuche das zum Anlass zu nehmen, dich familienfreundlicher aufzustellen. Mit den obigen Tipps bist du schonmal auf dem richtigen Weg. Lass dich hierzu am besten von einem Experten oder einer Expertin beraten. Schreib uns dazu einfach eine E-Mail an info@familienfreundliche-arbeitgeber.de mit dem Betreff „Wir wollen familienfreundlicher werden“.
Jana und Michael Berger sind die Gründer*innen von familienfreundliche-arbeitgeber.de.
Auf ihrer Arbeitgeberbörse für berufstätige Familienmenschen entsteht eine Übersicht familienfreundlicher Unternehmen mit Details zu Mitarbeiter-Benefits für gut ausgebildete Bewerber*innen mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Auf der dazugehörigen familienfreundlichen Jobbörse können Arbeitgeber aktuelle Stellenangebote veröffentlichen. Ein individuell nutzbares Filtersystem sorgt dafür, dass sich nur Kandidat*innen bewerben, die auch zu den gelisteten Unternehmen passen. Du willst als familienfreundlicher Arbeitgeber dabei sein?